Caol Ila

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Caol Ila

Gebäude der Caol-Ila-Brennerei

Land Schottland
Region Islay
Geographische Lage 55° 51′ 13,8″ N, 6° 6′ 31,1″ WKoordinaten: 55° 51′ 13,8″ N, 6° 6′ 31,1″ W
Typ Malt
Status aktiv
Eigentümer Diageo
Gegründet 1846
Gründer Hector Henderson
Wasserquelle Loch nam Ban
Washstill(s) 3 × 35.345 l
Spiritstill(s) 3 × 29.549 l
Produktionsvolumen 6.500.000 l

Die Caol-Ila-Brennerei ([kʌl iːlə]; »Islay-Sund«) ist eine Destillerie für Whisky auf der schottischen Insel Islay. Sie produziert verschiedene Single-Malt-Whiskys, darunter auch einen der 13 Classic Malts.

Islay

Die Destillerie wurde im Jahre 1846 von Hector Henderson, der auch Littlemill mit aufbaute, in einer Bucht an der Ostküste von Islay, etwas nördlich von Port Askaig direkt am Islay-Sund gegründet. (Direkt am nördlichen Ende der heutigen Straße A846). Keine fünf Kilometer nördlich findet sich Bunnahabhain.

1854 übernahm Norman Buchanan, der damalige Betreiber der Isle of Jura Destillerie, die Brennerei. 1863 fiel Caol Ila an Bulloch, Lade & Co., die die Brennerei 1879 ausbauten und renovierten. 1920 ging Caol Ila dann an Robertson & Baxter. 1927 schließlich landete die Destille bei der Distillers Company Limited (DCL). Die operative Führung delegierte DCL 1930 dann an ihre Tochter Scotish Malt Distillers (SMD) die sie bis 1937 stilllegten. Nach nur vier Jahren Produktion folgte 1941 die nächste Ruhepause, sie ging bis 1945. Von April 1972 bis Januar 1974 wurde die Brennerei grundlegend renoviert, während dieser Zeit wurde nicht produziert. Die Anzahl der Brennblasen wurde nun von zwei auf sechs erhöht. Die Eignerin DCL wurde ab 1987 zu United Distillers (UD), ab 1999 dann zu Diageo. Die Tochter SMD heißt heute United Malt and Grain Distillers (UMGD) und hält die Lizenz, die bis 1992 noch bei Bulloch, Lade & Co. lag. Die Originalabfüllungen des Single Malts sind seit 1988 wieder erhältlich.

Caol Ila verfügt über einen Maischbottich (mash tun) (11,5 Tonnen) aus Edelstahl, zehn Gärbottiche (wash backs) (je 63.000 l) aus Lärchenholz, drei wash stills (je 35.345 l) und drei spirit stills (je 29.549 l) unter Dampfbefeuerung. Das verwendete Malz stammt aus den Port Ellen Maltings und hat etwa 35 ppm Phenol.[1] Das Wasser für die Herstellung stammt aus dem Loch nam Ban (Torrabolls Loch).

Neben den eigenen Lagerhäusern werden auch die der seit 1929 geschlossenen Lochindaal-Brennerei bei Port Charlotte benutzt. Der jährliche Ausstoß liegt bei mehr als 6,0 Millionen Litern. Der größte Teil der Produktion geht in die Verschneidung. Neben den Blends von Bulloch Lade ist hier auch ein Vatted Malt namens Glen Ila zu nennen. Die Malts werden traditionell kaum in Sherry-Fässern ausgebaut, was die wenigen Sherry-Fass Abfüllungen (meist von unabhängigen Abfüllern) zu begehrten Raritäten macht.

Der 12-jährige Hidden Malt wird seit 2006 zur Erweiterung der Classic Malts Serie als zweiter Malt von Islay verwendet. Dazu kommt noch eine Abfüllung für die Distillers Edition der gleichen Serie mit einem Moscatel-Finish.

Caol Ila aged 12 years

Caol Ila 16 Jahre 57,9 % (Cadenhead)

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  • Farbe: Weißwein-Gelb
  • Duft: Dunkler Kakao. Pfefferig. Geringe Spuren von Nuss und Benzin
  • Geschmack: Die Kakao-Note wird von einer scharfen Präsenz schnell zunichtegemacht. Mit einem Tropfen Wasser mehr Fülle
  • Abgang: Sehr lang und etwas rauchig. Trocken und wärmend
  • Weniger auffällig als erwartet

Caol Ila 1982 43,0 % (Scotch Single Malt Circle)

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  • Produktion: September 1982, abgefüllt Oktober 1997
  • Duft: Malzig, mit einer leichten (typischen) Benzinnote. Dabei ein heller, nicht als Alkohol identifizierbarer Oberton
  • Geschmack: Schöne Wiedergabe der Nase. Die Malztöne treten dabei leicht in den Hintergrund
  • Abgang: Erwartet lang. Mit deutlicherer Präsenz der Benzintöne
  • Preis: bis zu 150 Euro für 0,7 Liter

Caol Ila 1989 60,5 % (The Scotch Malt Whisky Society)

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  • Produktion: November 1989, abgefüllt September 1998
  • Duft: Malzig, mit einer leichten (typischen) Benzinnote. Erdig. Etwas nasses Laub
  • Geschmack: Schöne Wiedergabe der Nase. Auch die Malztöne bewahren sich eine deutliche Präsenz
  • Abgang: Lang und nach mehr schmeckend
  • Preis: bis zu 150 Euro für 0,7 Liter

Caol Ila 12 Jahre Hidden Malt

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  • Aroma: Leichter Torf und Iod
  • Geschmack: Torfrauch, ölig, Seetang
  • Abgang: Lang, Spuren von Meer und Rauch

Caol Ila 18 Jahre Hidden Malt 43 %

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  • Aroma: Eichenholz, Torf, Seetang
  • Geschmack: Tief und rund, kräftiger Torf mit Eichennoten und einer Spur von Seetang
  • Abgang: Rund mit kräftigen Noten von Holz und Torf

Caol Ila verfügt über ein Besucherzentrum und kann besichtigt werden. 2023 betrug die Besucherzahl etwa 27.000 Personen.[2]

  • Charles MacLean (Hrsg.): Whisky. World Guide, Regions, Distillers, Malts, Blends, Tasting Notes. Dorling Kindersley, London et al. 2008, ISBN 978-0-7566-3349-3.
  • Walter Schobert: Das Whiskylexikon. Fischer Taschenbuch Verlag, Frankfurt/M. 2003, ISBN 978-3-596-15868-3
  • Ingvar Ronde (Hrsg.): Malt Whisky Yearbook 2017 MagDig Media Limited, Shrewsbury. 2016, ISBN 978-0-9576553-3-1
Commons: Caol Ila – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  1. Andrew Jefford: Peat Smoke and Spirit. headline, London 2004, ISBN 978-0-7472-4578-0, S. 243.
  2. Statistik der Association of Leading Visitor Attractions (ALVA) 2023 Visitor Figures. Abgerufen am 21. Juli 2024.